Montag, 29. September 2014

Landhaus Diva präsentiert



JACQUELINE ROMMERTS
ONE DAY POP UP STORE






Liebe Landhaus Diva Freunde

Ihr seid herzlich zu einem Sonntagsausflug in den Jura eingeladen, um die Künstlerin Jacqueline Rommerts kennenzulernen, ihre mannigfaltigen Werke anzusehen und vielleicht auch das eine odere andere einzukaufen.

Es gibt viel zu sehen: Upcyling Objekte, Bilder, Collagen, Keramiken, Gravuren, Aquarelle, Mosaike und andere Original-Kreationen von Jacqueline Rommerts. Einen kleinen Einblick in das Angebot und das Haus findet Ihr hier: www.pinterest.com/jacquelineromme



Ausserdem: «Meet & Greet» mit der holländischen Künstlerin Jacqueline Rommerts. Entdecken ihres brillant renovierten Bauernhauses mit einzigartiger Loft-Scheune. Bummeln im idyllischen Garten und Besichtigung des Shabby Chic Wohnwagens «Blue Lagoon». Relaxte Atmosphäre und Apéro mit regionalen Spezialitäten aus dem Jura.



Datum :         
Sonntag, 26. Oktober 2014 / 13 – 17 Uhr



Adresse:        
Route Principale 53, 2923 Courtemaiche / JU
1 ½ Std ab Zürich / Parkplätze vor dem Haus / 
GPS/Navy: Haut du Village 53, 2923 Courtemaiche



Anmeldung:   
Der Anlass ist kostenlos, aber wir bitten um Anmeldung bis am 16.Oktober 2014 an   tamara.krieger@landhausdiva.ch.



Wir freuen uns auf einen spannenden und sonnigen Sonntagsausflug!

Herzliche Grüsse

Tamara Krieger & Jacqueline Rommerts



Lesen Sie dazu auch das Porträt über Jacqueline Rommerts hier:
http://www.landhaus-diva.blogspot.ch/2014/09/landhaus-diva-portrat.html                                    







Wohnwagen "Blue Lagoon" von innen.

Jacquelines Wohnzimmer mit Kunstwerk

Montag, 22. September 2014

Mein Nachttisch, das unbekannte Wesen

Das Tischchen, das üblicherweise neben dem Bett steht und komischerweise als Nachttisch bezeichnet wird, obwohl es auch tagsüber nicht von der Bildfläche verschwindet, ist ein viel vernachlässigtes Möbelstück. Es ist verdammt dazu, als mitternächtliche Notfall-Aufbewahrung zu fungieren, damit jede Eventualität ausgeschlossen werden kann, die einen mitten in der Dunkelheit aus dem Bett treiben könnte.
 
Source: http://www.bellemaison23.com/
 
In den Schubladen werden Gegenständen aufbewahrt, die man im Tageslicht lieber nicht zu sehen bekommt. Da tummeln sich Nasensprays neben farbigen Verhüterlis und  alte Filzstifte neben Pfeffersprays. Schmerztabletten teilen sich mit angeknabberter Schokolade den Platz und Haarbürsten mit abgelesenen Taschenbüchern. Auf den Abstellflächen türmen sich Taschentücher, Magazine, Bücher und unanschaulich Wecker mit giftgrünen Digitalanzeigen. Verschiedene Wasserflaschen stehlen sich gegenseitig die Show und jeden Abend kommt eine neue dazu. Nachttischchen scheinen ohne Rücksicht auf Verluste alles über sich ergehen lassen zu müssen und fallen in Sachen Ästhetik immer durch die Maschen.
 
Source: http://www.houseofturquoise.com/
 
Die Ansicht, dass dieses arg gebeutelte Nachttischchen nie alleine sein darf, ist unverständlicherweise ebenfalls weit verbreitet. Als ob eine Entwürdigung  nicht genug wäre, wird sie noch verdoppelt, damit auf beiden Seiten des Bettes der stilistische Ausnahmezustand ganz und gar synchron wüten kann. Dabei wird erwartet, dass diese bedauernswerten Kramunterlagen eineiige Zwillinge sein müssen. Möbeldesigner, die zu viel Raumschiff Enterprise Episoden gesehen haben, entwickelten eine Zeit lang sogar futuristisch wirkende Betten, die Kommandozentralen ähnelten und aus denen beidseitig je ein Anhängsel wuchs, auf denen die nächtlichen Accessoires Platz fanden. Mr. Spock hätte sich zweifellos gefreut in einem solchen Nachtlager zu ruhen. Menschen ohne spitze Ohren sollten um jeden Preis die Finger davon lassen.
 
Source: http://www.housetohome.co.uk
 
Ein Nachttisch ist ein sinnliches Wesen. Es gefällt ihm, wenn es mit Respekt behandelt und mit schönen Dingen bestückt wird. Es ist gerne individuell unterwegs, braucht also kein gleichaussehendes Gegenstück, versteht sich aber gut mit abweichenden Tischchen der gleichen Gattung auf der anderen Seite des Bettzeugs. Es ist begeistert, wenn es von warmem Licht beschienen und mit einem Weckinstrument ausgestattet wird, das optisch ansprechend und akustisch unerschrocken ist. Es liest bevorzugt hochstehende Literatur, freut sich über täglich frisches Wasser in schönen Gläsern und schaut sich gerne Fotos von lieben Menschen an. Wenn es Schubladen aufweist, dann ist es ein Tischchen mit einem Sinn für Diskretion. Über Peinliches, Unattraktives und Erschreckendes wird nicht gesprochen, Liebliches, Aufregendes oder Poetisches hingegen immer ins beste Licht gerückt.  Ein guter Nachttisch kann sich auch bei Tageslicht stets sehen lassen.
 
 
Source: http://karenhaller.co.uk
 
Übrigens muss es nicht immer ein Tisch sein. Auch ein extravaganter Stuhl, eine antike Truhe oder eine schöne Kommode sind feinfühlige Begleiter durch die Nacht und standhafte Gefährten während des Tages. Bei einem Nachttisch verhält es sich wie im richtigen Leben: Wenn er der Richtige ist, dann hält er auch am Tag, was er in der Nacht verspricht.
 
Source: http://www.styleathome.com
Source: http://placesinthehome.com
Source: http://thethingswelike.org
Source: www.scoop.it
Source: http://hilarymcolyer.blogspot.ch

Montag, 15. September 2014

Lux Est - In Potsdam geht das Licht nie aus




Ein Licht ging René Borowski auf, als er erstmals eines der unzähligen maroden Fabrikgebäude in den alten Bundesländern betrat, die zwar bereits vom Zerfall bedroht, aber trotzdem noch voller Dinge waren, die keiner mehr wollte.  Insbesondere Industrielampen von solider Machart und im Stil des Bauhauses hatten es ihm angetan. Wohl auch aus diesem Grund nannte er seine vor zwei Jahren in Potsdam bei Berlin gegründete Firma Lux Est – ein Licht geht auf.

 
Source: http://www.decoist.com

Früher verkaufte er seine Fundstücke auf Märkten. Heute betreibt Borowski ein Geschäft inklusive Internetshop mit  Lampen, elektrischem Zubehör und inzwischen auch Möbeln im Industriedesign.  „Wir wollten ein Depot für historische Originale in relativ grossen Stückzahlen haben, damit auch grössere Objekte eingerichtet werden können.“ erklärt er. Innenarchitekten und Restaurantbesitzer sind seine Kunden. Filmproduktionen und Grossraumbüros werden von Lux Est ausgestattet, aber auch Einzelpersonen können Vintage-Fabriklampen erstehen. 


Source: http://www.lesnouveauxbrocanteurs.com


Seine Lichtobjekte bestehen hauptsächlich aus Lampen im Bauhaus-Design der 30er Jahre. Auf die Frage, was ihn an diesen Stücken so fasziniert, stellt er fest: „Die Lampen sind reduziert auf ihre Form, ihr Material und ihre Funktion. Die DDR hat damals diesen Stil für sich übernommen. Man wollte einfach hochwertige Produkte herstellen.“ Woher er seine Lampen hat, ist eigentlich ein Berufsgeheimnis, aber einen kleinen Einblick gibt René Borowski uns dennoch: „Das Meiste kommt aus der ehemaligen DDR. Als in den 90er Jahren dort die Industrie schloss und die sowjetischen Streitkräfte abzogen, wurde vieles zerstört. Aber einiges blieb auch übrig in diesen alten Bauruinen, die heute niemanden mehr interessieren. Insbesondere Lampen und Schalter. Daraus schöpfen wir.“  Industrial Chic ist ein angesagter Einrichtungsstil und bei Lux Est findet man einzigartige Prachtstücke in grosser Zahl, die nicht nur fantastisch aussehen, sondern alle auch ihre ganz eigene Geschichte erzählen. René Borowski liefert auch in die Schweiz. 

www.lux-est.com

  



Restaurant Tialini in Karlsruhe ausgestattet mit Lampen von Lux Est.

Source: http://www.interiorsbystudiom.com

Source: http://www.vosgesparis.com


Source: http://www.hudsongoodsblog.com
  
Source: http://paraphernaliaandstuff.tumblr.com

Die Bilder zeigen u. a. Lampen von Lux Est aber auchBeispiele, wie man mit Fabrikzubehör stylisch einrichten kann.

Montag, 8. September 2014

Landhaus Diva Porträt



Jacqueline Rommerts - Wenn ich nach Hause komme, dann ist es einfach Liebe


Das Haus steht in einem kleinen Dorf im Kanton Jura. Und obwohl dieses Bauernhaus mit angebauter Scheune schon seit unzähligen Jahren dort steht, scheint es so, als wäre es erst seit kurzem aus seinem Dornröschenschlaf erweckt worden. Jacqueline Rommerts und ihr Mann haben es wachgeküsst. 





Was die beiden bei der Besichtigung vorfanden, war ein Stadel, in dem sich ein Orgelbauer seinem Handwerk hingab, ein aus den Fugen geratenes Wohnhaus und ein verwilderter Garten. Trotz diesen widrigen Umständen erkannte Jacqueline Rommerts das Potential des Anwesens auf Anhieb. „Ich musste das hüfthohe Gras regelrecht auf die Seite schieben, damit ich durch den Garten gehen konnte“, erzählt sie. Als sie dann von aussen auf das Haus blickte und den Bach hinter sich plätschern hörte, war ihr klar, dass sie hier bleiben wollte.



Erst Jahre später erkannte Jacqueline, dass diese Szene im Garten sie an ihre Jugend in Afrika erinnerte. Auch dort gab es lange Gräser, durch die sie als Kind tollte. Es war eine glückliche Zeit. Dieses Glück nahm die gebürtige Holländerin in den Jura mit. Und nicht nur das. Jacqueline ist eine weit gereiste Künstlerin - eigentlich eine Kunst-Allrounderin, die sich mit verschiedenen Techniken und Materialien auskennt. Auf die Frage, warum sie Künstlerin geworden sei, erklärt sie: „Ich wollte schon als kleines Mädchen immer etwas mit den Händen machen. Die Fingerfertigkeit und das Handwerk, das der Kunst zugrunde liegt, interessierten mich. Ich wollte verschiedene Techniken lernen, damit ich meinem beständigen Drang, Neues und Unerwartetes zu erschaffen, gerecht werden kann.“




Und das tat Jacqueline. Sie besuchte die Mode- sowie die Kunstakademie, arbeitete als Grafikerin, Illustratorin, Stylistin und Dekorateurin. Heute beschäftigt sie sich mit „Upcycling“ – Kunst aus Materialien, die weggeworfen oder nicht mehr erwünscht sind. Ihr Atelier ist an Sinnlichkeit kaum zu überbieten. Es gibt Stoffe in allen Schattierungen,  Keramikschalen und Teller in sämtlichen Grössen und Nuancen, Farben, Glasperlen, Stoffbänder und Porzellanbruchstücke in rauen Mengen. Daraus entstehen neue, überraschende Werke. Mal ist es ein Bild, mal eine Collage, manchmal auch ein Mosaik. Aus Tassen und Tellern entstehen Kerzenhalter, Gefässe und Schüsseln werden in Beistelltische verwandelt. Jacqueline hat das Talent, aus scheinbar unpassenden Fragmenten ebenso harmonische wie aufregende Kreationen zu erschaffen. Und doch sind ihre Werke weder aufdringlich noch laut. Sie sind still, anmutig und gleichzeitig humorvoll und voller Leben.




Emotionen drückt Jacqueline gerne in ihren Kunstwerken aus. Und gerade weil sie um den wohltuenden Effekt dieser Art der Expression weiss, arbeitete sie auch als Kunsttherapeutin und half Patienten dabei, seelische Verfassungen in Form von Bildern oder Skulpturen zu verarbeiten. Zuletzt in einem Altersheim, wo die Menschen den letzten Abschnitt ihres Lebens verbringen. Diese Begegnungen bewegten Jacqueline dazu, sich auch im Palliativbereich weiterzubilden. Die Auseinandersetzung mit dem Sterben betrachtet sie als konsequente Weiterentwicklung ihrer eigenen Persönlichkeit und daraus entstand auch die Idee für „Le Fil Kinouli“.
 


Der Faden, der uns verbindet – Le Fil Kinouli – steht für Werke, die aus geliebten Erinnerungsstücken einer verstorbenen Person bestehen und in enger Zusammenarbeit für und mit den Hinterbliebenen kreiert werden. Die Angehörigen entscheiden selbst, welche Materialien verarbeitet werden sollen. Alles ist möglich: Altes Porzellan, Fotos, Schmuck, Briefe, Servietten, Besteck und vieles mehr. Jacqueline interessiert sich für die Personen und Geschichten, die hinter den Objekten stehen, und erschafft daraus ein einzigartiges Erinnerungsstück, das mehr ist als ein Kunstobjekt. Es ist das, was bleibt. Ein Symbol für das unzerstörbare Band, welches das Verbleibende mit dem Vergangenen vereint. 


Jacqueline Rommerts vor ihrerm Wohnwagen "Blue Lagoon"

Der Vergangenheit Rechnung getragen hat Jacqueline auch beim Umbau ihres Hauses. Wohnhaus und  Scheune sind zu einem Ganzen verschmolzen. Die Scheune wurde in ein luftiges, dreistöckiges Loft umgewandelt, welches Esszimmer, Atelier, Wohnbereich, Büro und Ankleidezimmer beherbergt.  Von jedem Stockwerk des Lofts aus gibt es einen Durchgang in den traditionellen Bauernhausteil hinüber, in dem Küche, Schlafzimmer, Bibliothek und ein Gästeappartement untergebracht sind. Alte Balken, Eisenträger, Böden und Türen verschmelzen heute nahtlos mit modernen Vorrichtungen und Küchenzeilen. Die Möbel und Accessoires angereichert mit Jacquelines Kunstwerken ergeben einen wunderbar eklektischen Mix aus Antiquitäten und zeitgenössischen Stücken. Ihr Zuhause ist eine Oase der Harmonie angefüllt mit liebevoll ausgesuchten Einzelstücken. 




„Dieser Garten ermöglichte es mir mit seiner Grösse, meinen lang gehegten Wunsch zu erfüllen“, erklärt Jacqueline, als wir über die Wiese schlendern. Hier gibt es zahlreiche Sitzgelegenheiten, einen alten Brunnen, eine Brücke über den Bach. Und dann fällt der Blick auf das Glanzstück des Gartens: La Roulotte – Jacquelines Bauwagen, den sie zum romantischen Shabby Chic Caravan umfunktionierte. Hierhin zieht sie sich zurück, wenn sie die Seele baumeln lassen möchte. Keine Holländerin ohne Wohnwagen, auch wenn er im Jura nur im Garten stationiert ist.  Jacquelines Warmherzigkeit ist hier  genauso wie in jedem Raum ihres Heimes spürbar. Auf die Frage, was sie empfinde, wenn sie von einer langen Reise zurück nach Hause komme, antwortet sie: „Es ist einfach Liebe.“



Der Wohnwagen "Blue Lagoon" von aussen.

Und von innen.




 














Alle Fotos Copyright by Landhaus Diva.