Sonntag, 16. Februar 2014

Das hätte ich auch gekonnt!





Über Geschmack lässt sich nicht streiten? Und über Kunst schon gar nicht? Alles Quatsch! Geschmäcker sind verschieden, gerade wenn es um Kunst geht, und deshalb bietet sie eine wunderbare Angriffsfläche und tonnenweise kontroverses Material für spritzige, freche, feurige Diskussionen. Welche Bilder sich jemand ins Wohnzimmer hängt ist doch immer wieder ein Kopfschütteln wert. Das Poster von Claude Monets Seerosen ist in diesem Zusammenhang ein gängiger Klassiker und wird gerne von Personen aufgehängt, die denken Impressionismus sei eine königliche Staatsform und Expressionismus ein Kurierdienst.

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Und jetzt ein paar kontroverse Worte zum Thema Plakate: Poster hängen sich Teenager ins Kinderzimmer. Ernstzunehmende Erwachsene sollten sich höchstens noch mit Postern abgeben, wenn es sich dabei um echte Raritäten handelt: Alte Kinoposter, antike Werbeplakate, witzige Bekanntmachungen. Und hier bitte nur die Originale. Alles andere ist nicht erlaubt! Ach und übrigens: Die Plakate von Rolf Knies Tigern werden inzwischen noch nicht mal mehr im Brockenhaus angenommen.
 

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Besser man hängt sich Unikate in die gute Stube. Es gibt sie überall zu kaufen. Auf Kunstmessen, bei Auktionen, direkt vom Künstler, im Brockenhaus, auf dem Flohmarkt, im Internet. Kunst kann sehr teuer sein und wer es sich leisten kann, der sollte hier aus dem Vollen schöpfen. Wer ein kleines Portemonnaie hat, der kann mit etwas Phantasie und wenig Geld wunderbare Kunstwerke in sein Heim holen. Es muss ja nicht unbedingt ein Bild sein. Man kann sich auch Fotos, Masken, Spiegel, Postkarten, Fashion-Magazin-Seiten oder gepresste Blumen an die Wand hängen und es wird umwerfend aussehen. Hier machen Sie es mit der Menge. Mehr ist mehr. Ein Foto ist langweilig, aber viele Fotos sind der Knaller.


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Wovon Sie übrigens auf jeden Fall die Finger lassen sollten sind selbstgemalte Bilder von Verwandten, die eine Seelen reinigende Maltherapie hinter sich haben und Ihnen nun ihr Trauma-Verarbeitungs-Oeuvre schenken wollen. Auch wenn der wohlmeinende Therapeut angeblich gesagt hat, dass ein grosses künstlerisches Talent vorhanden sei. Just say no! Kunst mag therapeutische Wirkung haben, aber die Ergebnisse muss man sich gewiss nicht in die gute Stube hängen, es sei denn es handelt sich um Bilder, von Künstlern, die während der Therapie ein Ohr verloren haben.

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Ach und zum Schluss noch eins: Wenn Sie an einer Kunstmesse wieder einmal kopfschüttelnd vor einem Bild stehen und laut sagen „Das hätte ich auch gekonnt.“ dann muss jetzt einfach mal gesagt sein: Nein, das hätten Sie nicht! Weil Sie nämlich gar nicht auf die Idee gekommen wären. Kunst erschaffen ist Innovation. Gefallen an ihr finden ist Geschmacksache und darüber lässt sich wunderbar streiten!

 
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