Freitag, 20. Dezember 2013

Landhaus Diva Porträt


Zauberhaftes aus dem Weihnachtswald



Weihnachten kann kommen. Alles ist bereit. Die kleine Altbauwohnung von Ursula Krieger ist zauberhaft geschmückt und mit viel Liebe dekoriert. Eines ist klar: Das Christkind würde hier sofort einziehen und nicht mehr weg wollen. Was für eine märchenhafte Vorstellung! Und dieses Jahr ist das auch das Motto von Ursulas Dekoration: Zauberhaftes aus dem Weihnachtswald. Wo man hin sieht, entdeckt man sie, die kleinen Besucher, die sonst im Wald wohnen, aber zu Weihnachten bei Ursula und ihrer Tochter Jennifer vorbeischauen: Es gibt Hasen, das eine oder andere Reh, ein paar Eulen, sogar einen Elefanten und hie und da ein freches Kätzchen. Es ist eine friedliche Welt voller Überraschungen soweit das Auge reicht.


Ursula Kriegers Zuhause ist aber nicht nur an Festtagen prächtig geschmückt, sondern das ganze Jahr über mit viel Liebe zum Detail eingerichtet. Auf nur kleinem Raum hat sie es geschafft, den Platz optimal zu nutzen und gleichzeitig sichergestellt, dass ihr Heim Gemütlichkeit, Harmonie und Abwechslung ausstrahlt. Bei Ursula kommt nie Langeweile auf, denn es gibt viel zu sehen und zu entdecken. Wer zum Kaffee eingeladen ist, der wird liebevoll bewirtet und umsorgt. Dabei ist klar, dass nicht nur die servierten Köstlichkeiten optisch ein Schmaus sind, sondern auch das dafür verwendete Geschirr diesen Ansprüchen genügen muss. Da ist sie Perfektionistin; aber eine, die genau weiss, wie man aus unscheinbaren Zutaten und schlichtem Zubehör einen Augenschmaus der Superlative zaubert.


Dieses Talent hat Ursula Krieger zeitlebens kultiviert. Als gelernte Floristin mit eigenem Geschäft hat sie ihre Kunden während vielen Jahren mit prächtigen Kompositionen aus Blumen und Pflanzen verwöhnt und nicht zuletzt auch mit stets wechselnden, aufregenden Schaufensterdekorationen beeindruckt. Ursula kreierte in ihrem Laden ein betörendes Wechselspiel, bei dem die Blüten mal ganz „au naturel“ im Mittelpunkt standen, während sie sich ein anderes Mal opulent und pompös ins Rampenlicht drängten. Ein Prinzip, an das sie sich auch heute bei der Einrichtung ihrer Wohnung noch hält. Je nach Stimmung und Saison wird neu dekoriert, umgestellt und angepasst. 



So auch zu Weihnachten, wenn einem die Inspirationen von überall her zufliegen und zu dekorativen Schöpfungen animieren. Ursula Krieger hat den Märchenwald in ihr Zuhause eingeladen, damit das Fest besinnlich wird, aber gleichermassen von Fröhlichkeit und Unbeschwertheit durchdrungen ist. Die Vögel vor dem Küchenfenster übrigens, bekommen zu Weihnachten spezielles Vogel-Gebäck serviert und wer weiss, vielleicht schnappt sich das Christkind beim Vorbeifliegen auch eins.  Happy Christmas!

Ursula Krieger
 









 
 

 



 Alle Fotos Copyright by Landhaus Diva.

Freitag, 13. Dezember 2013

Charming Shops




Unikate am See –  Mit Hammer, Meissel und viel Herzblut

Es riecht nach frischer Farbe. Im Hintergrund hört man das gleichmässige Schlagen eines Meissels auf Stein. Ringsherum erblickt man sinnlich angeordnete Stillleben aus sanft restaurierten Möbeln, antiken Alltagegenständen und Skulpturen aus Stein oder Bronze. In diesem Geschäft geht es nicht nur ums Einkaufen, hier nehmen die Unikate vor den Augen der Kunden Form an. Der Laden ist Werkstatt, Atelier und Verkaufsgeschäft in einem. Betrieben wird  er von der Steinhauerin Brigitte Ingold und der Möbelrestauratorin Sarah Speich.  



Beide Damen haben ihre Leidenschaft zum Beruf gemacht. Sarah Speich, früher Podologin, hat sich der Restauration und Umgestaltung von antiken Möbeln verschrieben. Aus alten, aber liebenswerten Bauteilen kreiert sie komplett neue Möbel, die dem Charme des antiken Elements perfekt angepasst sind. Ein schmiedeeisernes Kachelofentor hatte ihr kürzlich so gut gefallen, dass sie ganz einfach einen Garderobenschrank darum herum baute. Das Törchen verschliesst jetzt ein Fach, in dem Handschuhe und Mützen aufbewahrt werden können. Ausserdem kreiert Sarah aus verschiedenen Einzelstücken ganz neue Möbel. Gusseiserne Badewannen-Füsse werden mit Holztruhen kombiniert. Antike Kinderbetten zu Sitzgelegenheiten umgebaut. Der Fantasie von Sarah Speich sind keinerlei Grenzen gesetzt. Nichts ist unmöglich und alles geht. 



Das gleiche Motto gilt auch für die kraftvollen Steinarbeiten von Brigitte Ingold. Die einstige Marketingspezialistin beschäftigt sich heute mit dem Behauen von Stein sowie dem Giessen von Bronze. In ihrem Atelier entstehen filigrane, aber auch bodenständige Skulpturen. In leidenschaftlicher Kleinstarbeit erschafft Brigitte Ingold Kinderköpfe, Frauenfiguren oder Tiere aus Stein. Genau wie Sarah arbeitet auch Brigitte gerne mit alten und neuen Materialien. So verwendet sie zum Beispiel alte Grabsteine, um daraus neue Skulpturen zu zaubern. Man darf sich deshalb nicht wundern, dass vor dem Atelier ein paar Grabsteine herum stehen. Das hat alles seinen Sinn.


Und genau das war es, das die beiden Frauen suchten und sie bewog ihren Laden „Unikate am See“ vor einem Jahr zu eröffnen. Seelenfrieden. Etwas selbst herstellen und erschaffen zu können und dann noch Käufer dafür zu begeistern, ist ihre grösste Freude. Und der Erfolg gibt ihnen Recht. Neben dem Verkauf von wunderbaren Antiquitäten im Shabby Chic Style und einzigartigen Eigenkreationen nehmen die beiden Künstlerinnen inzwischen auch Auftragsarbeiten entgegen. Ein vorweihnachtlicher Besuch bei „Unikate am See“ könnte für die Liebhaber des Aussergewöhnlichen ungeahnte Höhepunkte bereithalten. Probieren Sie es aus!

Unikate am See, Seestrasse 49/51, 8805 Richterswil, www.unikateamsee.ch
Di-Fr 14.00-18.00 / Jeden Freitag im Advent bis 21.00 Uhr

 
Sarah Speich & Brigitte Ingold
 









Alle Fotos: Copyright by Landhaus Diva

Freitag, 6. Dezember 2013

Landhaus Diva Portrait

Doris Fiala - Mut zum Übermut

Man fühlt sich gleich willkommen und von Herzen empfangen, wenn man bei Doris Fiala zu Hause ankommt. Ihre offene Art und ihre erfrischende Nahbarkeit sind eine erfreuliche Abwechslung in einer Welt, die stets darum bemüht ist, immer das Richtige zu sagen und das Medienfreundliche zu tun. Die Authentizität bleibt da schon mal auf der Strecke. Nicht so bei Frau Fiala. Sie ist, wer sie ist, ob bei einer Diskussion im Nationalrat, in der Europaratssitzung in Strassburg oder beim Kaffee Machen in ihrer eigenen Küche. Offenheit, Fröhlichkeit und Eifer prägen ihren Charakter. „Mein Mann hat mir immer gesagt, er habe mich vermutlich nicht wegen meines Mutes, sondern wegen meines Übermutes geheiratet.“ erzählt sie und strahlt dabei. Ein kluger Mann. 

Doris Fiala

Zusammen wohnen sie heute mitten in der Stadt Zürich in einer stilvoll eingerichteten Wohnung, nachdem sie jahrelang im Ausland, einige Jahre in Genf und dann vor allem in Zürich-Hottingen lebten. Als das letzte ihrer drei Kinder von zu Hause ausgezogen war, entschieden sich Doris und Jan Fiala, das urbane Leben zu geniessen. Hier fühlen sie sich in ihrer Wohnung wohl, die mit sorgfältig ausgewählten Möbeln, Accessoires und Bildern bestückt ist, welche alle eine Geschichte erzählen. Es herrscht ein eleganter, wohlüberlegter, eklektischer Stil. Man merkt schnell, dass Doris Fiala viel Wert darauf legt, ihr Heim mit Accessoires wohnlich zu gestaltet und mit hochwertigen Materialien auszustatten. Innendekoration hat ihr schon immer sehr viel Spass gemacht. Ein Zuhause ohne Blumen, zum Beispiel, könnte sie sich nicht vorstellen. „Blumen sind für mich der grösste Luxus, den ich mir regelmässig gönne.“

 
Die lichtdurchfluteten Räume an der Dreikönigstrasse sind nicht nur mit aussergewöhnlichen Souvenirs von zahlreichen Reisen dekoriert, sondern auch mit exquisiten Kunstwerken. An einer, in schickem Olivgrün gestrichenen Wand des Esszimmers hängt das Bild eines Birkenwaldes von einem ukrainischen Künstler aus Tschernobyl. Jan Fiala ist Chemiker und reiste einige Jahre nach der verhängnisvollen nuklearen Katastrophe regelmässig nach Tschernobyl. Die Firma, für die er damals arbeitete, hatte eine Methode entwickelt, die verstrahlte Metalloberflächen zu dekontaminieren vermochte. Für das Ehepaar Fiala war es eine Zeit der Verunsicherung und Beklemmung. Ihren Mann trotz grösstmöglicher Schutzmassnahmen in potentieller Gefahr zu wissen, kostet Doris Fiala viel Kraft. Das Bild des Birkenwaldes ist einerseits das Symbol für einen Lebensabschnitt, der mit vielen Herausforderungen einher ging und andererseits für das stetig prosperierende Leben.
 
Bild mit Birkenwald im Esszimmer.

Doris Fialas Zuhause ist ein Heim, das ganz lautlos und äusserst zärtlich von der grossen Zuneigung erzählt, die zwei Menschen zueinander hegen. Seit 31 Jahren ist das Ehepaar verheiratet. Sie teilen die Liebe zur Kunst, zur Musik und zum Reisen, mögen gutes Essen und köstlichen Wein aus Italien, Spanien oder Frankreich. Beide verehren den Künstler Djawid Borower und sammeln seine Bilder mit Leidenschaft. Eine Bild zeigt ein Weinflaschen-Etikett einer Flasche Bordeaux, das Jan seiner Doris zum Geburtstag geschenkt hat. Sie lacht, als sie die Geschichte erzählt: „Er fragte mich, was ich mir zum Geburtstag wünsche, und ich sagte: „Es kommt darauf an, ob es etwas kosten darf oder nicht. Wenn es preiswert sein muss, dann wünsche ich mir ein Schoggiherz und einen Liebesbrief von dir, wenn nicht, dann würde ich dich bitten, das Borower Bild zu finden, dass wir vor 10 Jahren an der Rämistrasse gesehen haben.“ Anscheinend fand er es einfacher, das Bild aufzustöbern, als einen Liebesbrief zu schreiben.“



Ein weiteres Beispiel für die innere Verbundenheit dieses ungewöhnlichen Ehepaares ist die Statue „Amanti“ von Bruno Bruni, die Doris und Jan Fiala jahrelang bewundert hatten, und die heute in ihrem Wohnzimmer steht. Fast gleichzeitig reservierten die beiden, ohne das Wissen des jeweils anderen, beim gleichen Galeristen zum einen die Statue und zum anderen die dazu passende, gerahmte Skizze. Jan wollte Doris die Statue zum Geburtstag im Januar schenken und sie ihm die Skizze zum Hochzeitstag im März überreichen. Von diesem vortrefflichen Zufall wusste nur der Galerist, der sich quasi als Postillon d’amour fühlte und sein Geheimnis schön für sich behielt. An Doris Fialas Geburtstag war die Freude und Überraschung über die Statue gross und sie wurde zwei Monate später am Hochzeitstag noch mit der Skizze getoppt. Beide Kunstwerke sind heute nahe beieinander platziert. Sie sind ein Blickfang, der sich gleichzeitig ergänzt und beflügelt.


Auffallend sind auch die vielen Bärenfiguren, die sich überall in der Wohnung tummeln. Es gibt sie aus Stein gehauen, aus Holz geschnitzt oder aus Lehm geformt. Sie sind zum einen eine Anspielung auf den Kosenamen, den Jan für seine Frau verwendet, und zum anderen versinnbildlichen sie den grossen Fialaschen Familienzusammenhalt. „Der Bär hat etwas sehr Gemütliches, kann aber trotzdem sehr bedrohlich sein, wenn es darum geht, die Jungen und die Familie zu beschützen. Die Familie ist auch für mich das Wichtigste im Leben.“ Sagt Doris Fiala und erzählt mit strahlenden Augen von den drei bereits erwachsenen Kindern, die auch untereinander oft Zeit zusammen verbringen und an Weihnachten alle nach Hause kommen werden. Sie geniesst diese Zeit des unbeschwerten Zusammenseins, das für sie im Mittelpunkt der traditionellen Weihnachtsfeierlichkeiten steht. Und obwohl ihr Traditionen viel bedeuten, findet sie es gleichzeitig wichtig, dass man immer offen bleibt für den Wandel und die Veränderungen.
 

Das Zuhause von Doris und Jan Fiala ist ein Ort, der gleichzeitig Heimeligkeit und Weltoffenheit ausstrahlt. Jedes Stück ist sorgfältig ausgesucht. Keines stiehlt dem anderen die Show. Es ist ein ausgewogenes Wohnkonzept, das mit Weitsicht und viel Herz umgesetzt wurde. Auf die Frage, ob Frau Fialas Ehemann beim Einrichten auch mitreden dürfe, erzählt sie: „Natürlich. Seine Maxime ist, dass ich, wenn ich etwas Neues kaufe, auch etwas ausrangieren muss.“ Das scheint gut zu funktionieren. Gleich wie ihre langjährige Ehe, die durchaus nicht immer perfekt sei und in der auch mal zünftig gestritten werde, wie Doris Fiala betont. Zum Geheimnis ihrer dauerhaften Beziehung befragt, überlegt sie lange und antwortet dann:  „Sich trotz allen Widrigkeiten, Untiefen und Zweifeln immer wieder für einander zu entscheiden und versuchen, nie einzuschlafen, ohne dass man sich wieder versöhnt hat.“






Doris Fiala auf dem Sofa in ihrem Wohnzimmer.





 Alle Fotos: Copyright by Landhaus Diva